Prozesswasser­behandlung (Strippung/Saure Wäsche)

Kläranlage Spittal an der Drau / Wasserverband Millstätter See (WVM)

Auftraggeber

Dipl.-Ing. Vierbauch ZT GmbH / Wasserverband Millstätter See (WVM)

Projekt

Neubau einer Prozesswasserbehandlungsanlage (Strippung/Saure Wäsche) auf der Kläranlage Spittal an der Drau (Österreich)

Technische Daten

  • Jährliche Anlagenkapazität: 100.000 m³/a
  • Auslegungsleistung: 12,5 m3/h
  • NH4-N – Fracht bei Auslegungsleistung: 250 kg NH4-N/d
  • NH4-N – Auslegungskonzentration Zulauf: 1.300 mg NH4-N/l
  • NH4-N – Auslegungskonzentration Ablauf: < 130 mg NH4-N/l
  • elektrische Gesamtleistung Regelbetrieb: 37 kW
  • mittlerer spez. Energiebedarf, thermisch: 6,5 kWh/m³
  • Auslegungstemperatur Strippkolonne: 50 °C
  • Produktkonzentration (AMS-Lösung): 38 Gew.%
  • Regelbereich Strippluftmenge (von – bis): 4.000 bis 11.000 Nm³/h

Auf der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Spittal wird zur Elimination der Ammoniumfracht aus dem anfallenden Prozesswasser ein physikalisches Verfahren, die Luftstrippung mit anschließender Saurer Wäsche, eingesetzt. Aufgrund saisonal bedingter Schwankungen der Frachten im Zulauf liegt die Belastung der Kläranlage zwischen 85.000 und 120.000 EW.

Das Prozesswasser wird zunächst in einer Kolonne zur Luftstrippung behandelt. Die mit Ammoniak beladene Strippluft wird über eine geschlossene Rohrleitung in die Wäscherkolonne geleitet, in der das Ammoniak mit Schwefelsäure zu Ammoniumsulfat reagiert. Beim Austritt oben aus der Wäscherkolonne ist die Luft dann so weit von Stickstoff gereinigt, dass sie über ein Gebläse wieder in der Strippkolonne als Strippluft eingesetzt werden kann.

Der Stickstoff wird unten in der Wäscherkolonne in Form von Ammoniumsulfat kontrolliert aus dem Prozess ausgeschleust und verwertet. Ammoniumsulfat ist ein wichtiges Düngemittel und wird auch in unterschiedlichen Industriebereichen (Lederindustrie, Holzverarbeitung) eingesetzt.

Das gereinigte Prozesswasser wird in den Hauptstrom der Kläranlage eingeleitet.