Erweiterung der Sickerwasserbehandlungsanlage

Deponie Reesberg / Kreis Herford – Abfallentsorgungsbetrieb (AEB)

Auftraggeber

Kreis Herford – Abfallentsorgungsbetrieb (AEB)

Projekt

Planungsleistungen für die Revisions- und Erweiterungsplanung der
Sickerwasserreinigungsanlage Deponie Reesberg

Technische Daten

  • Leistung: 460 m³/d
  • Grenzwerte: CSB 130 mg/l; Nges 50 mg/l
  • Speichervolumen gesamt: 3.500 m³
  • Reaktorvolumen gesamt (Biologie): 1.700 m³
  • Adsorbervolumen gesamt: 120 m³

Der Abfallentsorgungsbetrieb des Kreises Herford betreibt am Standort Kirchlengern die Abfalldeponie Reesberg. Die Deponie Reesberg liegt in einer ehemaligen Tongrube. Aufgrund von drückendem Grundwasser kommt es zu einem Wasserzutritt über die Sohle und die Randbereiche in den Deponiekörper.

Das auf der Deponie anfallende Sickerwasser (hoch belastet, “Brunnenwasser“) wird über mehrere Förderbrunnen und über seitlich am Deponiekörper liegende Drainagen (schwach belastet, “Drainagewasser“) gefasst. Die beiden Teilströme werden bisher in zwei Ausgleichsbecken gespeichert und dann in einem mehrstufigen Verfahren gereinigt.

Die Anlage besteht aus einer zweigeteilten Biologie (Deammonifikation für das Brunnenwasser, Denitrifikation/Nitrifikation für das gesamte Wasser) sowie einer Nachbehandlung mittels granulierter Aktivkohle (GAK). Das gereinigte Wasser aus der Denitrifikation/Nitrifikation wird nach Durchströmen der Aktivkohle in den Vorfluter „Else“ abgeleitet.

Die früher zur Verfügung stehende Behandlungskapazität reichte nicht aus, um das gesamte anfallende Wasser zu reinigen, sodass vormals etwa 50 % des anfallenden Sickerwassers zwischengespeichert und dann zu umliegenden Behandlungsanlagen abgefahren wurde.

Das Ziel für die Ertüchtigung der Sickerwasserreinigung war, ein Abfahren von Abwasser zu vermeiden und Behandlungs- und Energiekosten einzusparen. Dazu wurde die bestehende Behandlungsanlage grundlegend saniert und erweitert.

Auf der Deponie Reesberg fallen hauptsächlich zwei Abwasserströme an, die sich im Hinblick auf ihre Zusammensetzung und den Abwasseranfall stark voneinander unterscheiden. Es handelt sich zum einen um das Sickerwasser der Deponie, das gleichmäßig anfällt und relativ hoch belastet ist. Zum anderen um Drainagewässer, die witterungsbedingt in der Menge stark schwanken und schwächer belastet sind. Sickerwasser, das im Bereich der zukünftigen Deponieerweiterung anfällt, kann später zusammen mit dem Drainagewasser behandelt werden, soweit aufgrund der Inhaltsstoffe eine Behandlung erforderlich ist. Zusätzlich wird auch das Abwasser der Dreikammerklärgrube (Aufbereitung der häuslichen Abwässer) behandelt, das über das Verteilerbauwerk füllstandsabhängig in den vorgeschalteten Speicher der biologischen Behandlung eingeleitet wird.